Pratteln - gestern und heute

Die Ortschaft Pratteln, mundartlich Brattele, liegt am südlichen Rand des Rheintals auf 298 Metern über Meer.

Das Zentrum mit Kirche und Pfarrhaus, von dem sich die Gassen strahlenförmig nach allen Richtungen öffnen, erinnert wie die Lage stark an das benachbarte Muttenz.
Die alte Låndstrasse scheint das Dorf nur tangiert zu haben.
Pratteln ist ein bedeutender Industrieort und Knotenpunkt den Bahnlinien Basel – Olten sowie Basel – Zürich.

Pratteln hat rund 16’700 Einwohnerinnen und Einwohner (2020).
Politisch gehört die Gemeinde zum Bezirk Liestal.

Die Fläche des Gemeindebanns beträgt 1070 Hektaren:

  • Siedlungsfläche: 450 Hektare
  • Landwirtschaftliche Nutzfläche: 307 Hektaren
  • Wald: 298 Hektaren
  • Unproduktive-Flåche: 15 Hektaren
2003 zählte man in Pratteln noch 15 landwirtschaftliche Haupt- und Nebenbetriebe.

Im Volksmund werden die Prattlerinnen und Prattler auch Brattler Chreeze oder einfach Chreeze genannt. Chreezen waren Rückentragkörbe. Man brauchte sie, um die sogenannte Vorfelli, die Erde, die in den Bergreben hinuntergehackt wurde, wieder hinaufzutragen, aber auch allgemein als Transportgeräte.

Archäologische Funde auf Prattler Boden gehen bis in die Altsteinzeit zurück.
Die Häufung der Funde aus der Römerzeit lässt auf dichte römische Besiedlung schliessen.

Das Dorf selbst, geht auf einen Dinghof des Klosters St. Alban und auf Besitz der Herren vorm Eptingen zurück. Diese errichteten im 11. oder 12. Jahrhundert die Burg Madlen sowie im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts das Weiherschloss, das – anders als die Madlenburg – nach dem Erdbeben von 1356 wieder aufgebaut wurde.

1384 wurde das Dorf von den Baslern verbrannt und 1468 im Sundgauerkrieg von den Eidgenossen verwüstet.

1525 erwarb Basel alle Güter und Rechte der Eptinger in Pratteln. Während der Basler Herrschaft war Pratteln dem Münchensteineramt zugeteilt. In der Helvetik gehörte es zum Distrikt Basel, 1814 zum Untern Bezirk. Nach der Kantonstrennung kam es zum Bezirk Liestal.

Pratteln bildet mit Augst, das bis zur Reformation kirchlich zu Kaiseraugst gehört hatte, eine Pfarrei.